Dienstag, 3. März 2015

Das perverse Interesse der österreichischen Medien an Israel


Das kleine Land Israel liegt 2.500 km Luftlinie von Österreich entfernt. Es hat eine etwas größere Fläche als Niederösterreich und eine mit Österreich vergleichbare Bevölkerungszahl. Dutzende andere Länder, beispielsweise alle Länder Europas, liegen uns geographisch näher. Wie oft aber lesen wir in den Headlines von Protesten in Italien, Regierungsbildungen in Dänemark, Angelegenheiten des Königshauses in Norwegen oder gar der prekären Wirtschaftssituation im Kosovo? Gefühlt nie, in der Praxis vielleicht ein bis zweimal im Monat. Oder auch Island. Viermal so groß wie Israel, ca. identische Entfernung, revolutionär im Umgang mit der Finanzkrise und politisch so richtig spannend. Für unsere Medien weniger spannend als eine Fußnote.

Tägliche Negativschlagzeilen

Nur Israel - über Israel fällt unseren Leitmedien jeden Tag etwas zu berichten ein. Besonders wichtig scheint es dabei zu sein, den amtierenden Ministerpräsidenten mit negativen Wörtern wie "umstritten" auszustatten. Beispielsweise wenn er in den USA eine Rede hält, ist nicht nur er, sondern auch die Rede umstritten und er riskiere damit eine Verstimmung Washingtons. Nun, der antidemokratische, totalitär regierende, Menschenrechte und Pressefreiheit mit Füßen tretende Regent der Türkei, Erdogan, hält auch Wahlreden im Ausland, beispielsweise in Deutschland und Österreich. Das Wörtchen "umstritten" kommt dabei den wenigsten Medien in den Text. Geschweige denn, dass Menschenrechtssituation und EU-Beitrittsstatus je in einem angemessen aggressiven Tonfall kritisch hinterfragt würden.

Dubiose Quellen

Aber Israel! Da erfahren wir sogar, dass die Gemahlin des Ministerpräsidenten ihr Flaschenpfand nicht ordnungsgemäß abgeführt hätte. Wichtig bei der Israel-Berichterstattung ist es, stets regierungsfeindliche, linksextreme Kleinstmedien wie die Haaretz zu zitieren. Außerdem übernimmt man ausnahmslos jede Wortmeldung aus den Terroristengebieten der Hamas, ohne auch nur den Versuch eines Re-Checks zu machen oder auf die Dubiosität der Quelle hinzuweisen.
Warum das große Interesse an Israel, dass wir tagtäglich darüber informiert werden müssen, wie verkommen dort die Regierung wäre, wie schlecht die Politik, wie "umstritten" das Verhalten gegenüber den "Palästinensern" und dergleichen mehr? Warum gibt es diese manische Intensität an Artikeln zu keinem anderen Land der Erde?

Antijüdische Verschwörungstheorien servicieren

Provokant gefragt: Sitzt dem vermeintlich linken Redakteur der Stachel zu tief, dass Hitler seine Arbeit nicht vollständig erledigt hat? Ist der vermeintlich linke Redakteur in Wahrheit ein (Inter-)Nationalsozialist, möglicherweise ohne es selbst zu merken, der all die antisemitischen Vorurteile vom bösen intriganten Geldjuden, welcher angeblich die Welt beherrscht, inhaliert hat und mit großer Freude bei jeder Gelegenheit reproduziert - natürlich getarnt in den Stehsätzen und Allgemeinplätzen seiner politisch korrekten Sprache? Geht die Saat des Kreisky auf, der Sympathie zur Terrororganisation PLO salonfähig machte und die Sozialisten national wie international auf Israelhass und Islamistenunterstützung eingeschworen hat?

Oder gibt es eine andere, beruhigendere Erklärung für die krankhafte Obsession, über jeden Pups aus einem Land zu berichten, deren Menschen eigentlich nur um ihr Überleben kämpfen und trotzdem Bewohner eines der innovativsten Länder dieser Erde sind?

Sind positive Errungenschaften Israels unwichtig?

Denn, und hier kommt Hauptpunkt Zwei der Betrachtung: Über all die herausragend positiven Errungenschaften Israels wird nicht berichtet. Beispielsweise über all die Erfindungen, welche die Menschheit seit Jahrzehnten vorangebracht haben. Aber selbst im Kleinen wäre Israel in vielen Bereichen ein leuchtendes Vorbild, sogar für Sozialisten. Beispielsweise ist Israel das einzige mir bekannte Land der Erde, wo seit vielen Jahrzehnten die Grundideen von Kommunismus und Sozialismus friedlich, freiwillig und ohne Blutvergießen in Form der Kibbuzim realisiert wurden. Warum interessieren sich die angeblich ach so linken Medienschreiberlinge nicht für diese Dinge, sondern sind jeden Tag bemüht, antijüdische Vorurteile zu schüren und den unterschwelligen Hass auf "die Juden" zu nähren?

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